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Tonkabohne (Dipteryx odorata)

Tonkabohnen ganz

Tonka-Bohne – also ein Gemüse?

Nein! Diese runzelige Bohne, die eher wie eine Mandel aussieht, ist ein Gewürz. Daher wird sie gerne – auch von Starköchen – zum Verfeinern von Speisen verwendet und – ganz klar, sonst wäre sie wohl nicht in unserem Blog zu finden – zum Räuchern.

Herkunft

Die dunkelbraunen, länglichen Bohnen, die mit anderen Bohnenarten nur die Form gemeinsam haben, sind die Samen des hocharomatischen Tonkabaumes, der 20 bis 25 Meter hoch wird und zur Familie der Schmetterlingsblütler gehört.
Hat die Frucht einen bestimmten Reifegrad erreicht, fällt sie einfach vom Baum und kann eingesammelt werden. Ein Baum kann bis zu 15 kg dieser Frucht abwerfen. Nach dem Aufsammeln öffnen die Bauern die Früchte und legen sie für 24 Stunden in Rum ein. Der anschließende Trocknungsprozess erstreckt sich über mehrere Monate. In dieser Zeit fermentiert die Tonkabohne und damit sinkt auch ihr Gehalt an Cumarin. Dieser Wirkstoff ist für den herrlichen Duft und Geschmack der Bohne verantwortlich, allerdings nur in geringer Dosis zum Verzehr geeignet.
Zu finden ist dieser Baum in Nigeria, Brasilien, Venezuela und auf den Gujanas.

Tonkabohne in Verwendung

Von der Tonkabohne wird sowohl das herrlich, balsamisch duftende Holz, besonders das Kerznholt als auch der Samen zum Räuchern verwendet. Die Bohne kann gemörsert oder geraspelt werden.
In der Heimat der Tonkabohne wird der kleine Samen gerne bei Asthma, Ohrenschmerzen, Husten, Übelkeit und sogar als Stärkungsmittel für das Herz eingesetzt.
Heute wird es hauptsächlich in der Parfumindustrie verwendet. Das Tonkabohnenöl gehört zu den teureren Rohstoffen, denn um diese Öl zu gewinnen, kann man nur das mindestens vierzig Jahre alte, sogenannte Spätholz des Stammes, verwenden. In pulverisierter Form ist dieser kostbare Rohstoff ein wertvoller Bestandteil, verschiedener Kosmetika und wird für das Stirnzeichen der Hindus verwendet.

Wie bereits eingangs erwähnt, wird die Tonkabohne gerne für leckere Speisen verwendet. Vor allem die Spitzenköche lieben diese herrliche, aromatische Bohne. Süßspeisen, Feingebäck, Eis und Ähnliches wird im edlen Stil verfeinert. Eine kleine Prise genügt bereits für diesen Genuss. Einfach mit der Muskatreibe raspeln.
Bis zu 10 x könnt Ihr die Tonkabohne verwenden, wenn Ihr sie den Speisen im Ganzen zufügt und anschließend wascht: bei warmen Gerichten nur kurz mitziehen lassen und wieder entfernen. Bei Kaltspeisen darf die Bohne durchaus über Nacht in der Speise verbleiben.
Probiert es auch einmal bei deftigen Speisen wie Fleisch-und Fischgerichten, Ragouts und Saucen – hat was!
Den Samen bitte trocken, kühl und nach Möglichkeit lichtgeschützt lagern.

Interessantes:

Als Amulett getragen, in der Tasche oder am Körper, gilt er als Glücksbringer, der die Liebe anzieht, Krankheiten abwehrt und auch um Mut zu schöpfen.
Man sagt auch, eine Tonkabohne im Geldbeutel soll den Geldfluss anregen …. naja, ich denke einen Versuch ist es wert!
Außerdem kann man sie als Wunschbohne einsetzen, die man, mit einem geheimen Wunsch besprochen, an einem sicheren Ort vergraben soll. 😉
In ihrer ursprünglichen Heimat Venezuela wurde sie bis in die vierziger Jahre hinein als offizielles Zahlungsmittel eingesetzt, das erklärt auch die Kostbarkeit dieser Bohne.

  • Geschlecht: feminin
  • Planet: Venus
  • Element: Wasser
  • Magische Kräfte: Liebe, Geldmittel, Wünsche, Mut

Frucht der Tonkabohne

Wikipedia – Gemeinfrei

Duft/Wirkung:

Ein Duft um die Seele baumeln zu lassen 🙂
Er ist süß, leicht vanillig und warm,  erinnert ein bisschen an frisch gemähte Bergwiesen, an eine Spur Marzipan, ein Hauch von Mandeln und Karamell, eine Nuance Süßholz und ganz leicht im Hintergrund erahnt man den Rum. Für mich ein wunderbarer Duft und Geschmack und eigentlich gar nicht so leicht zu beschreiben. Am Besten einfach mal selber ausprobieren.
Die Tonkabohne  wirkt in der Räucherung stimmungsaufhellend und ausgleichend. Ihr findet sie in unseren Mischungen Einklang und Gleichklang.
Die Bohne wird auf einer Muskatreibe fein geraspelt und in kleinen Mengen Mischungen hinzugefügt, sei es zum Essen oder zu Räuchermischungen.

Rezept für Panna Cotta (geht einfach und schnell und ist superlecker):

3 Blatt weiße Gelatine (in kaltem Wasser einweichen)
1 Prise Tonkabohne (fein gerieben)
zusammen mit
500 g Schlagobers und
50 g Zucker aufkochen und 15 Minuten leicht köcheln lassen. Anschließend die Gelatine ausdrücken, Topf vom Herd nehmen, Gelatine in der Sahnemischung auflösen durch ein Sieb gießen und in kleine Förmchen füllen und mindestens 6 Stunden kaltstellen. Serviert mit einer Fruchtsauce, schmeckt es einfach herrlich 😉

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