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Die ersten 10 Tage von unserer Qigong Fortbildung sind schon vorüber und ich ergreife die Gelegenheit euch zu berichten, wie unsere Tage ablaufen:
Morgeneinheit um 6:30 Uhr
Angepasst an unserem Rhythmus von daheim, wenn wir um 6 Uhr mit „Fit am Morgen“ beginnen, startet auch hier in der Provinz Shanxi in China unser Tag schon zeitig. Da der Praxisraum aber etwas weiter entfernt von unserer Unterkunft ist als zuhause, stehen wir faktisch zur gleichen Zeit auf. 😅 Außerdem ist es hier schon so früh hell, dass auch die dunklen Vorhänge im Schlafzimmer nicht helfen.
Das heißt, nach einem feinen Morgenspaziergang kommen wir zu unserem Praxisraum. (Oben im Bild seht ihr ihn schön geschmückt als Willkommen.) In der Früh ist es noch angenehm ruhig, aber mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen, kommen auch die Zikaden. Erst gestern hat sich dann eine direkt neben mich auf den Baum gehängt und hat mir die Ohren vollgesungen oder soll ich sagen vollgedröhnt – jedenfalls richtig intensiv!

Geplant ist eine Stunde Qigong um munter zu werden. Je nach Lehrerin oder Lehrer kann sich dies bis zu 1,5 Stunden ausdehnen. Richtig bewusst wird uns das aber erst, wenn wir direkt zum Frühstück gehen sollen anstatt noch etwas Zwischenzeit zu haben.
Frühstück und andere Mahlzeiten
Zum Frühstück gibt es immer hartgekochte – extrem heiße – Eier, Erdnüsse, variierende Suppen, spezielle chinesische Brötchen, viel Gemüse und Grünzeug – mal warm, mal kalt, mal sehr scharf, mal fast geschmacklos. Es ist also für jeden etwas dabei. Wobei: heute haben wir schon einmal von einem klassischen kontinentalen Frühstück geträumt: mit Croissant oder echtem Brot – und besonders Ivo geht der gute Kaffee schon ab! Sehr verwundert waren wir über die kleinen Päckchen Kuhmilch. Bisher dachten wir immer, dass die Chinesen gar keine Milch trinken und sie auch gar nicht vertragen. – Aber wie so Vieles, verändert sich auch das Verhalten und die Vorlieben der Chinesen – momentan erscheint alles gut zu sein, das aus dem Westen kommt…
Die Mahlzeiten sind sehr abwechslungsreich. Verschiedenes Fleisch, Fisch sogar Tofu in Variationen werden hier angeboten und wie immer viel Gemüse. Da sie hier nur für uns kochen, achten die Lehrer darauf, dass es gutes und gesundes Essen ist. Wenn wir Lu Laoshe fragen gibt er uns immer genauestens Auskunft über die einzelnen Gerichte inklusive der Wichtigkeit derselben für den Körper.
Heute Abend waren wir dazu eingeladen zusammen mit den fleißigen Händen der Chinesen besondere Knödel herzustellen – ähnlich wie bei uns Schlutzkrapfen oder Ravioli. Da kann wirklich alles hineingearbeitet werden. Speziell in dem Gebiet, in dem wir sind, sind Knödel sehr begehrt. Xu Laoshe hat uns erklärt, dass dies eine geniale Art ist, um den Kindern möglichst viel Verschiedenes zum Essen zu geben. Es wird einfach kleingeschnitten und hineingearbeitet. Dadurch fällt nicht auf, wenn ein Gemüse drin ist, das den Kindern nicht schmeckt. Wie raffiniert!

Qigong Praxis und Vorbereitung
Um 9:30 Uhr finden wir uns wieder alle zusammen im Praxisraum ein. Die Form, die wir hier im August erlernen bzw. vertiefen heißt „Body & Mind“. Diese Form besteht aus 10 einzelnen Übungen, einer Einleitung und einem Abschluss. Jeden Vormittag wird eine dieser Sequenzen genauer unter die Lupe genommen.
Wir sind in mehrere Gruppen eingeteilt, die am Nachmittag gemeinsam diese Abfolge besprechen und die wichtigsten Merkmale herausarbeiten – die meisten können und kennen die ganze Form ja bereits. Eine dieser Gruppen stellt die Übung dann den anderen vor – es ist eine Lehrerausbildung, weshalb auch das Vortragen geübt werden soll. Im Anschluss gehen dann die chinesischen Lehrer auf die Feinheiten des jeweiligen Abschnitts ein. Und es ist jedes Mal interessant, dass einige Punkte jetzt wichtiger sind und andere nicht mehr ganz so gemacht werden, wie ich sie vor 7 Jahren lernte. -> alles ist im Fluss und entwickelt sich weiter.
Meistens gibt es noch eine theoretische Einheit über Body & Mind und dann wird viel praktiziert. Es ist so, wie ich es mir erhofft hatte. Viele und genaue Informationen, Erklärungen und gemeinsames intensives Praktizieren.
Mehr oder weniger pünktlich endet der Vormittag und es geht zum Mittagessen mit anschließender Pause. Nachmittag ist für das selbständige Üben oder Vertiefen gedacht, bevor wir dann in der kleinen Gruppe die nächste Sequenz vorbereiten.
Den Abschluss des Tages macht eine geführte Meditation oder auch einmal Level 1 von 20 – 21 Uhr. Der Tag ist ganz schon ausgefüllt und ergiebig. Gut, dass wir zumindest Samstag Nachmittag und Sonntag für Erholung und Ausflüge haben.

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