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Tempel, Land & Leute

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Lustige Mönche

Die letzte Woche unserer Qigong Fortbildung in China ist angebrochen. Heute möchte ich euch etwas über unsere Ausflüge an den Wochenenden in der Provinz Shanxi, die Leute, die wir kennengelernt haben und natürlich über Tempel erzählen.

Erster Tempel – vom Emperor Yan Di

Es kann ja nicht sein, dass wir in China sind und keine Tempel anschauen. Noch dazu, da wir genau in einer Gegend sind, die besonders bekannt für schöne und alte Tempel ist.

Gleich am ersten Sonntag fuhr ziemlich die ganze Gruppe zum Yan Di Tempel bei Gaoping. Dieser Tempel wurde erst vor relativ kurzer Zeit wieder hergerichtet und für die Besucher geöffnet. Wir erfuhren bei unserer Tour durch diese gewaltige Tempelanlage, dass Emperor Yan Di sehr viele Kräuter erforscht hat. Dabei hat er in Selbstversuchen die Wirkung und die Giftigkeit erforscht. Schlussendlich ist er bei einem solchen Versuch auch gestorben.

Berühmt ist er auch für 5 verschiedenen Getreidesorten, die er kultiviert hat und die heute noch in dieser Gegend angebaut werden. Über die Grenzen der Provinz ist eine Art besonders bekannt – es sind winzig kleine Kügelchen, die an maisähnlichen Pflanzen wachsen. Bitte fragt mich nicht nach den Namen oder den genauen Sorten, denn mein Chinesisch bzw. Englisch war leider nicht ausreichend – und dann hätte ich es vermutlich vergessen. Habt Nachsicht – oder vielleicht weiß es ja noch jemand – bitte gerne in den Kommentaren ergänzen. 😍

yan di Tempel und mausoleum
Nachdem wir eine 500 m lange Allee entlanggewandert sind, kamen wir zu diesem imposanten Aufgang des Tempels des Kaisers Yan di

Die Dimensionen sind schon sehr gewaltig und die Architektur bewundernswert. Diese geschwungenen Dächer, kunstvoll verzierte Details und meist Drachen oder sonstige Wundertiere zum Schutz auf den Dächern. Den großen Kaiser durften wir gar nicht fotografieren, denn einen Gott darf man nicht fotografieren. Dafür gibt es vor jedem größeren oder kleineren Tempel genügend Möglichkeiten, um Räucherstäbchen anzuzünden, andere Gaben zu hinterlassen und zu beten.

Iron Buddha Tempel in Mi Shan

Gestern stand ein ganz besonderer Tempel am Programm – der des eisernen Buddhas. Dieser Tempel ist so klein, dass immer nur 10 Personen gleichzeitig hinein gehen können. Leider war es auch so dunkel, dass wir keine Fotos machen konnten. Scheinbar bekannt durch einen Film und ein Spiel, wird dieser kleine Tempel von den Chinesen sehr gerne aufgesucht. Uns wurde zudem erklärt, dass der ehemals Eiserne Buddha nicht mehr da ist und jetzt von einem aus Lehm ersetzt wurde.

Ein Highlight in dieser kleinen Tempelumgebung war ein Café. Gleich an der Kaffeemaschine konnte man erkennen, dass es diesmal ein echter Kaffee ist. Sehr kunstvolle Bilder wurden mit Kakao auf den Milchschaum vom Cappuccino abgebildet. Es gab ihn kalt und warm, aber man musste sich auch Zeit nehmen – leider kamen wir etwas spät und Ivo musste auf seinen Koffeinschub verzichten.

Besondere Cappuccino
Einen ganz besonderen Cappuccino gab’s in dem kleinen Café gleich bei dem Iron Buddha Temple. Der Tempel wurde durch ein Computer-Spiel bei den Chinesen berühmt.

Farben herstellen und Seidenstickerei

Nun auch mal was zu den Leuten. In einem kleinen versteckten Nest gibt es eine international bekannte Seidenstickerei. Die Meisterin Guo zeigte uns ihr Refugium. Ihre Großmutter mit über 90 Jahren arbeitet dort immer noch. Die anderen Damen waren meist auch schon recht betagt. Sie kennen keinen Sonntag, an dem man vielleicht mal frei hat. Das merkt man hier in Wolong Bay ebenfalls. Es ist egal, ob 6:30 Uhr in der Früh oder Sonntag, wenn etwas fertig werden muss, dann wird einfach gearbeitet.

Herstellung der Farbe für die Seide
Hier sieht man die verschiedenen Arbeitsschritte für die Herstellung der Farbe. Durch diese besondere Art und Weise, sind die Farben sehr lange haltbar – Auf Seide und auch in den Tempeln.

Okay, zurück zu den Seidenstickereien: Es wird alles selbst gemacht: die Herstellung der Farben aus Erde, Asche und besonderen Kräutern, Blüten und Pulvern für diese leuchtenden und langhaltenden Färbungen. Die Basis der Farben wird in kleine Rollen gearbeitet, die dann 3 Monate an der Sonne trocknen müssen. Erst dann kommt die entsprechende Färbemittel dazu.

Seidenfäden in vielen Farben
Hier werden die farbenfrohen Seidenfäden aufgehängt zum Trocknen.

Einzelne Seidenfäden werden in kleinen Schälchen eingeweicht und gefärbt, zum Trocknen aufgehängt und dann erst langsam kann man bzw. frau (Männer habe ich bei dieser Gelegenheit nur zum Fotografieren gesehen. 😅) mit der Stickerei beginnen. Wir durften uns selbst auch an einem Stück versuchen – naja, ist noch ausbaufähig und hat viel Luft nach oben.

Die schönen Gewänder für Damen konnten wir noch bei einer Modeschau bewundern. Am nächsten Tag wurden sogar einige Kleidungsstücke zu uns in die Wolong Bay gebracht und wir durften sie anprobieren. Natürlich wurden Fotos gemacht und sicherlich werden einige unserer Teilnehmerinnen in den chinesischen Sozialen Medien zu Stars.

Feinste Chinesische Gewänder
Wir durften diese wunderschönen aus Seide gearbeiteten Gewänder anprobieren – alles feinste Stickereien.

Schluss für heute

Ich hätte schon noch Einiges zu erzählen, aber für heute werde ich Schluss machen. Bei uns ist es jetzt langsam Schlafenszeit und morgen soll ich wieder fit sein. Werde es aber sich schaffen nochmals zu schreiben. Die Fotos sind schon vorbereitet und warten nur noch auf den entsprechenden Text.
Wenn euch meine Berichte gefallen, schreibt doch einen Kommentar dazu – freue mich auch über was zum Lesen. 😉 Bis bald

Kommentare

Eine Antwort zu „Tempel, Land & Leute“

  1. Avatar von Gunhild Schröder
    Gunhild Schröder

    Liebe Doris und Ivo, ich habe eh schon die letzte Woche viel an euch gedacht und nun schickst du auch noch so schöne Berichte und Bilder. Das Retreat hatte nich auch interessiert vor allem das neue Domizil von Lu und Ling. Wir hatten 8 schöne Tage bei euch in der Nähe in Hinterbichl und haben die Benenrge, die gute Luft und viel leckeres Essen genossen. Seit gestern sind wir zurück und freuen uns an schönen Erinnerungen. Ich wünsche euch noch wundervolle Tage und eine gute Rückreise. LG Gunhild

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